Frühkindliche Reflexintegration nach F&W

Wenn Restreaktionen im "Hintergrund" aktiv bleiben...

 

Was hat es mit den frühkindlichen Reflexen auf sich?

Die F&W Reflexintegration geht davon aus, dass für die motorische, neuronale, sensorische sowie sozio-emotionale Reifung des menschlichen Gehirns die frühkindliche Entwicklung maßgeblich entscheidend ist. Hier wird das Fundament für eine ausbalancierte körperliche und mentale Entwicklung und Entfaltung gelegt.

Wenn wir Menschen auf die Welt kommen ist unser Gehirn noch nicht ausreichend gut entwickelt. Es fehlen neuronale Vernetzungen für bewusste, willentlich gesteuerte Reaktionen, die wir erst nach und nach ausbilden. Hierbei helfen die frühkindlichen Reflexmuster oder auch primitive Reflexe genannt. Sie werden auf Hirnstammebene gesteuert. Sie schützen uns, sichern die Nahrungsaufnahme und leiten u.a. motorische sowie emotionale Entwicklungsprozesse ein.

Ein Reflex wird immer dann ausgelöst, wenn ein entsprechender Reizung erfolgt. Dies kann z.B eine Berührung sein, eine bestimmte Körperbewegung oder Körperhaltung, ein visueller oder akustischer Reiz oder auch eine erhöhtes Stressempfinden. Durch den Reflex werden sichtbare (tonische Reaktionen) aber auch unsichtbare Reaktionen (z.B. Stoffwechselhaushalt) ausgelöst.

Diese immer wieder auf die gleiche Art und Weise ausgelösten unwillkürlichen Reaktionen, helfen dabei die neuronale Vernetzung des Gehirns zu formen…

Wir lernen! Den Kopf zu halten, uns zu drehen… den Blick zu fixieren, uns im Raum zu orientieren, den Willen aufzubringen sich auf etwas zuzubewegen,  etwas zu greifen, zu krabbeln, zu stehen, zu gehen, zu sprechen etc.

Man könnte auch sagen...

Die Aufgabe der Reflexe ist: Üben Üben Üben... bis gelernt wurde bewusst auf Reize zu reagieren.

Sobald die Reflextätigkeit ausreichend "geübt" wurde und eine entsprechende Reifung im Gehirn stattgefunden hat, werden diese unbewussten Reflexmuster normalerweise integriert. Das bedeutet, es werden keine Reflexreaktionen mehr ausgelöst, wenn bestimmte Reize vorliegen.

Die Integration erfolgt nur vollständig, wenn es keine Unregelmäßigkeiten in der Entwicklung gibt.

 

Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit ein Reflex verschwinden kann?

Ein frühkindlicher Reflex verschwindet, wenn das Gehirn entsprechende Verknüpfungen der motorischen und sensorischen Aktivität stark genug gebildet hat. Der Reflex wird dann nicht mehr benötigt. Kommt es während der Schwangerschaft, der Geburt oder in den ersten Lebensmonaten dazu, dass sich frühkindliche Reflexe nicht entfalten können und Verknüpfungen nicht ausreichend erfolgen konnten, bleiben sie im Hintergrund aktiv.

Man spricht von persistierender Reflexaktivität. Die Reflexe bleiben ggf. als Restmuskelreaktionen bestehen, die die Entwicklung auf mehreren Ebenen beeinträchtigen kann. Das betrifft unter Umständen Menschen jeder Altersgruppe.

Je nach Stärke der bleibenden Restaktivität können wir unser Potenzial nicht in vollem Umfang entfalten oder sogar starke Beeinträchtigungen in unterschiedlichen Funktionsbereichen entwickeln.

Es kommt es beispielhaft zu Schwierigkeiten im Bereich:

Lernen und Verhalten z.B:

  • Konzentration
  • Motivation
  • Schwierigkeiten beim Schreiben und Lesen

Haltung und Motorik z.B.

  • grob- und feinmotorische Koordination
  • Gleichgewicht
  • Unruhe
  • Ungeschicklichkeit

sensorische Wahrnehmung und deren Verarbeitung

  • Sehen
  • Hören
  • Spüren

Stressmanagement

  • Wut/ Opposition
  • Frustration
  • Ängstlichkeit
  • Aggression/Rückzug

 

Was ist Reflexintegration?

Die F&W Reflexintegration unterstützt die Nachreifung des Gehirns und löst störende Blockaden in der Entwicklung auf. Es wird nachgeholt, was während der selbständigen Entwicklung des Kindes nicht oder nicht vollständig stattfinden konnte, sodass höher entwickelte Hirnstrukturen das Kommando übernehmen lernen.

Reflexintegration nach F&W beinhaltet gezielte Bewegung, taktile Stimulierung und bezieht darüber hinaus emotionale Aspekte in den Behandlungsprozess ein.

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